Digitale Souveränität: Welche Open Source Alternativen gibt es?

Open Source Alternativen (Ausschnitt). Quelle: https://digital-sovereignty.net/recommendations/product-recom

In den letzten Jahrzehnten haben wir uns an alle möglichen Tools gewöhnt. Dazu gehören z.B. alle Microsoft-, Google-, Meta-Produkte. Es fällt vielen Privatpersonen und Organisationen sehr schwer, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien (Pfadabhängigkeit). Dennoch merken in letzter Zeit viele Privatpersonen und Organisationen, dass es Zeit wird, Alternativen zu suchen.

Es stellt sich allerdings die Frage: Welche Open Source Alternativen gibt es?

Wer sich bisher mit dem Thema noch nicht wirklich auseinandergesetzt hat, wird über die von Prof. Wehners zusammengestellte Liste an Open Source Alternativen überrascht sein. In der Abbildung ist nur ein Ausschnitt zu sehen. Darin habe ich hervorgehoben (grün umrahmt), welche der genannten Tools wir selbst schon einsetzen. Bei den Videokonferenzen sollte noch das in NEXTCLOUD intergierte TALK hinzunehmen.

Schauen Sie sich die Liste an und überlegen Sie, welche Alternative Sie einmal ausprobieren wollen. Bei Fragen können Sie uns ansprechen. Wir teilen Ihnen gerne unsere Erfahrungen mit.

Künstliche Intelligenz: Von der Produktentwicklung wieder (zurück) zur Prozessentwicklung?

Künstliche Intelligenz wird unseren individuellen Alltag, Unternehmen/Organisationen und letztendlich die gesamte Gesellschaft in verschiedenen Anwendungsformen immer stärker beeinflussen.

Dabei deutet sich in den Unternehmen/Organisationen eine interessante Entwicklung an.

Organisationen waren in den letzten 100 Jahren der Industrialisierung darauf fokussiert, ihre Prozesse (oftmals Routineprozesse) immer weiter zu optimieren, effektiver und effizienter zu machen. Diese Prozesslandschaften haben dann zu den bekannten Qualitätsmanagement-Systemen oder auch Projektmanagement-Systemen geführt. Gerade im Projektmanagement hat sich diese Vorgehensweise (Vorgehensmodelle) bei Projekten im Entwicklungsbereichen (Innovationen) zu einer Arbeitsform (Vorgehensmodell) entwickelt, die eher produktorientiert ist. Paradebeispiel dafür ist das Scrum-Framework mit den zu erzielenden Increments am Ende des Sprints oder das Minimum Viable Product (MVP), das wir aus dem Lean Start-up-Ansatz kennen.

Dieser Trend wird aktuell durch Künstliche Intelligenz scheinbar wieder umgekehrt. Wie kommt das?

Schauen wir uns einmal an, wie stark Künstliche Intelligenz den gesamten Lebenszyklus der Software-Entwicklung beeinflusst, so können wir erahnen, dass die Zyklen, in denen ein (Software-)Ergebnis (Increment, MVP) produziert werden kann, immer kürzer werden. Möglicherweise so kurz, dass es sich gar nicht mehr lohnt, den gesamten Scrum-Zyklus mit den vorgesehenen Artefakten und Events durchzuführen, und es zu einem kontinuierlichen Fluss an Ergebnissen (Produkten) kommt. In meinem Beitrag Künstliche Intelligenz: Wird Scrum durch den permanenten Fluss an Produkten zu Kanban? hatte ich das schon einmal angedeutet. Es freut mich daher, dass der Gedanke durchaus auch von anderen Autoren vertreten wird:

“Der Fokus essenzieller Design- und Architekturentscheidungen verschiebt sich in der Digitalisierung genau wie einst in der Industrialisierung von der Produktentwicklung hin zur Prozessentwicklung. Hier schließt sich auch der Kreis zu Scrum, denn zwei der wichtigsten Scrum-Pioniere Hirotaka Takeuchiund Ikujiro Nonaka kamen ursprünglich aus industriellen Produktions- und Innovationskontexten, nicht aus der Softwareentwicklung” (Immich, T.(2025): KI-Agenten Teil 2: Von der Produktentwicklung zur Prozessoptimierung, in Heise Online vom 27.05.2025).

Digitale Souveränität: Souveränitätsscore für KI Systeme

Souveränitätsscore für KI-Systeme – Ausschnitt (Quelle: https://digital-sovereignty.net/score/score-ai)

In der Zwischenzeit sind sehr viele KI-Modelle (AI Model) verfügbar, sodass es manchmal zu etwas unscharfen Beschreibungen kommt. Eine erste Unterscheidung ist, Closed Source AI, Open Weights AI und Open Source AI nicht zu verwechseln. In dem Beitrag AI Kontinuum wird das erläutert.

“OpenAI” wurde beispielsweise als Muttergesellschaft von ChatGPT 2015 als gemeinnützige Organisation gegründet, seit 2019 ist “OpenAI” gewinnorientiert und wird von Microsoft dominiert. Durch geschicktes Marketing wird oftmals suggeriert, dass von kommerziellen Anbietern bereitgestellte Modelle “Open Source AI” sind.

Dabei stellt sich natürlich gleich die Frage, nach einer entsprechenden Definition, die es auch seit 2024 gibt: Open Source AI Definition – 1.0: Release Candidate 2 am 21.10.2024 veröffentlicht.

Wenn Sie sich also für AI Modelle interessieren, können Sie dieses Modell gegenüber den in der Definition genannten Kriterien prüfen.

Weiterhin können Sie den Souveränitätsscore für KI Systeme von Prof. Wehner nutzen (Abbildung). Schauen Sie sich auf der Website auch noch weiter um – es lohnt sich.

Pfadabhängigkeit etwas genauer betrachtet

Die Konstitution und Entwicklung von Pfaden (Schäcke 2006:31)

In mehreren Blogbeiträgen habe ich im Zusammenhang mit Innovationen den Begriff der Pfadabhängigkeit thematisiert. Siehe dazu “Pfadabhängigkeit” in Organisationen, Führt “Agilität” auch wieder zu einer Pfadabhängigkeit? , Wie hängen Nebenfolgen, Pfadabhängigkeit und Innovation zusammen?, Zu Kernkompetenzen und Pfadabhängigkeiten in der Automobilindustrie.

In allen Beiträgen liegt der Schwerpunkt darauf, Effizienz als das prägende Element zu betrachten, um zu entscheiden: Bleibe ich in dem gewohnten Pfad, oder wechsle ich in einen anderen Pfad?

Dass es auch einen anderen Blick auf Pfadabhängigkeit gibt, hat Jürgen Beyer in seinem Artikel ausführlich dargestellt. Dabei stellt er fest, dass Pfadabhängigkeit nicht gleich Pfadabhängigkeit ist.

Beyer, J. (2005): Pfadabhängigkeit ist nicht gleich Pfadabhängigkeit! Wider den impliziten Konservatismus eines gängigen Konzepts, in Zeitschrift für Soziologie, Jg. 34, Heft 1, Februar 2005, S. 5–21 | PDF

Der Autor zeichnet zunächst den Verlauf der wissenschaftlichen Diskussionen zum Thema nach und zeigt, dass sich die Pfadabhängigkeits-These durchaus verändert und weiterentwickelt hat. Dabei wird deutlich, dass die für die These herangezogenen Stabilitätsgründe (wie “”increasing returns“, Komplementaritäten, Machtkonstellationen oder andere Grundlagen der Pfadabhängigkeit” ebd.) durchaus anfällig für einen grundlegenden Wandel sein können.

Das deutet wiederum darauf hin, dass es nach einem “lock-in” bei der Pfadabhängigkeit doch auch dazu kommen kann, dass “Akteure jeweils einen Schlüssel finden können, um das Schloss wieder aufzuschließen” (ebd.).

Künstliche Intelligenz: Ein gesellschaftlicher Bifurkationspunkt mit der Chance für einen Pfadwechsel?

Conceptual technology illustration of artificial intelligence. Abstract futuristic background

In unserer heutigen Welt, in der alles und jeder miteinander vernetzt ist, ist die Komplexität in allen Systemen nicht nur Theorie, sondern hat auch für jeden Einzelnen praktische Auswirkungen. Dabei scheint es eine gewisse gesellschaftliche Ohnmacht gegenüber den vielfältigen globalen Problemen zu geben. Denn obwohl es Belege für diese Probleme gibt, wird nicht/kaum gehandelt. Siehe dazu z.B. Nassehi (2020) mit der entsprechenden Begründung aus der Systemtheorie.

In “Zeiten von Corona” allerdings haben wir deutlich erkennen können, dass es den jeweiligen Staaten durchaus gelungen ist, für die Menschen und deren Überleben zu handeln. Dabei wurde auf die Unternehmen und Finanzinstitutionen im Markt weniger Rücksicht genommen. Solche historischen Punkte können also Wendepunkte (Bifurkationspunkte) dafür sein, von bekannten Wegen – also einer Pfadabhängigkeit – abzuweichen, und neue Wege/Pfade zu gehen.

“In bestimmten Konstellationen aber, zu bestimmten Zeitpunkten im historischen Verlauf, die als geschichtliche „Bifurkationspunkte“ begriffen werden können, eröffnen sich plötzlich Chancen auf einen Pfadwechsel, weil aufgetretene Anomalien nicht mehr ignoriert werden können (vgl. Knöbl 2010; Goldstone 1998). Es handelt sich um Krisenmomente, in denen die Fortsetzung der institutionellen Operationen in Frage steht, in denen eben nicht klar ist, wie es weitergeht, weil die Prozessketten gerissen sind. An solchen Gabelungen erscheint es vielen Akteuren wünschenswert, auf den alten Pfad zurückzukehren und so schnell wie möglich die eingespielten Routinen wiederzubeleben. Es ist aber auch möglich, einen neuen Pfad einzuschlagen” (Rosa, H. Pfadabhängigkeit, Bifurkationspunkte und die Rolle der Soziologie. Ein soziologischer Deutungsversuch der Corona-Krise. Berlin J Soziol 30, 191–213 (2020). https://doi.org/10.1007/s11609-020-00418-2).

Stehen wir möglicherweise mit dem Aufkommen Künstlicher Intelligenz wieder vor so einem Wendepunkt, einem Bifurkationspunkt, der staatliche Organisationen dazu aufruft, ihre tradierten, marktorientierten Entscheidungen wieder mehr auf das Wohl der Menschen auszurichten? Siehe dazu auch

Der Strukturbruch zwischen einfacher und reflexiver Modernisierung

“Pfadabhängigkeit” in Organisationen

Alle reden über Komplexität, doch wer kennt schon Bifurkationspunkte?

Hybrides Projektmanagement: “Emergent Practice” und Bifurkationspunkte

Worin unterscheiden sich Industry 5.0 und Society 5.0?

Open Source AI: Besser für einzelne Personen, Organisationen und demokratische Gesellschaften

Künstliche Intelligenz beeinflusst den gesamten Lebenszyklus der Software-Entwicklung

High-level software development life cycle (McKinsey (2024): The gen AI skills revolution: Rethinking your talent strategy)

Wie in dem Beitrag von McKinsey (2024) ausführlich erläutert wird, beeinflusst Künstliche Intelligenz (GenAI) alle Schritte/Phasen der Softwareentwicklung. Drüber hinaus werden in Zukunft immer mehr KI-Agenten einzelne Tasks eigenständig übernehmen, oder sogar über Multi-Agenten-Systeme ganze Entwicklungsschritte.

Die Softwareentwicklung hat dazu beigetragen, dass Anwendungen der Künstlichen Intelligenz heute überhaupt möglich sind. Es kann allerdings sein, dass Künstliche Intelligenz viele Softwareentwickler und deren Unternehmen überflüssig macht.

Möglicherweise ist in Zukunft auch jeder Einzelne Mensch in der Lage, sich mit Künstlicher Intelligenz kleine erste Programme schreiben zu lassen – ohne dass Programmierkenntnisse erforderlich sind. Ganz im Sinne von Low Code, No Code und Open Source.

So eine Entwicklung kann als Reflexive Innovation bezeichnet werden: “Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder” (Quelle). Siehe dazu ausführlicher Freund, R.; Chatzopoulos, C.; Lalic, D. (2011): Reflexive Open Innovation in Central Europe.

Digitale Souveränität: Google Drive im Vergleich zu Nextcloud

Vergleich zwischen Google Drive und Nextcloud im Rahmen der Bewertung mithilfe des Souveränitätsscores
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Der Souveränitätsscore von Prof. Wehnes stellt verschiedene Kriterien auf, anhand derer Angebote verglichen werden können. In der Abbildung ist zu erkennen, dass Google Drive und Nextcloud (Open Source) gegenübergestellt wurden. Das Ergebnis ist eindeutig.

Google Drive erfüll kein einziges Kriterium, wohingegen Nextcloud 5 von insgesamt 6 Kriterien erfüllt. Daraus ergibt sich für Google Drive ein Souveränitätsscore von 0 und für Nextcloud ein Souveränitätsscore von 1.

Diese einfache Gegenüberstellung zeigt, dass die Digitale Souveränität mit Nextcloud erreicht werden kann.

Fangen Sie an, und machen Sie den ersten Schritt zu Ihrer eigenen Digitalen Souveränität, indem Sie auf Open Source Anwendungen setzen, bei denen Sie die Kontrolle über Ihre eigenen Daten haben – z.B. mit Nextcloud.

Wir nutzen seit 2022 auf unserem Server Nextcloud und in der Zwischenzeit auch LocalAI. Dabei können wir innerhalb von Nextcloud auf KI-Modelle zurückgreifen – alle Daten bleiben dabei auf unserem Server. Der nächste Schritt ist, KI-Agenten auf unserem Server zu entwickeln. Siehe dazu auch

Open Source AI: Besser für einzelne Personen, Organisationen und demokratische Gesellschaften und

Souveränitätsscore: Zoom und BigBlueButton im Vergleich.

Welche betrieblichen Probleme können durch ein modernes Wissensmanagement gelöst werden?

Nicht alles, was in Organisationen so passiert, wird vom Management beachtet. Doch gibt es immer wiederkehrende betriebliche Probleme, die dann doch in den Fokus des Managements rücken. Oft kommen entsprechende Impulse/Hinweise aus den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, den KPIs. Die folgenden Punkte stellen dabei keine Rangfolge dar:

– Project teams exhibit slow progress due to insufficient collaboration among individuals or business units
– Frequent reinvention of solutions due to inefficient information retrieval or lack of oversight
– High rate of specialist retirements
– Prolonged onboarding time for new employees
– Need for upskilling through cross-domain knowledge or information transfer
– Lack of comprehensive oversight for effective action Increasing complexity in process coordination due to insufficient communication between administrative units
– Customers struggle to find answers independently, leading to excessive reliance on human support
– Inefficient information retrieval
– High turnover of knowledge workers
Source: Kraus & Bornemann (2024)

Die Autoren argumentieren in ihrem Paper (Konferenzbeitrag), dass ein modernes Wissensmanagement dazu beitragen kann, die Aufmerksamkeit des Managements (C-Level) zu gewinnen, und dazu beiträgt, die genannten Probleme zu lösen / zu verbessern.

Siehe dazu Ein neuer Wissensbegriff und meine vielen Blogbeiträge zum Thema.

Perspektiven auf Innovation: Von “eng” zu “erweitert” bis gesellschaftlich “zielgerichtet”

AI (Artificial intelligence) AI management and support technology in the Business plan marketing success customer. AI management concept.

Der Blick auf Innovation ist immer noch sehr eng (narrow) und geprägt von dem Ansatz Schumpeters aus dem Jahr 1934. Dabei geht es bei Innovationen darum, vorwiegend technische Ideen zu kommerzialisieren, also für den Markt nutzbar zu machen. Die Gesellschaft war und ist dabei Empfänger der neuen Produkte und Dienstleistungen.

Eine etwas breitere (broader) Sicht auf Innovation erweitert den ursprünglichen Ansatz, indem nicht rein technologische, sondern auch Konzepte (Business Model Innovation), soziale Innovationen usw. hinzukommen.

In der Zwischenzeit geht man bei der Betrachtung von Innovation noch einen Schritt weiter und stellt den gesellschaftlichen Zweck (purposive) in den Mittelpunkt. Im Zusammenspiel zwischen Wissenschaft, Technologie und Innovationen soll es dadurch zu gesellschaftlichen Transformationen kommen.

“Within narrow understandings of innovation, in which innovation is defined as the commercialisation of research, emphasis is placed on the roles of science, academia, industry, and national governments in supporting scientific and technical knowledge. Society is frequently viewed as passively adopting innovations introduced by science and large corporations (Joly, 2019). Conversely, according to broad-based understandings, innovation encompasses the entire process of conceiving and actualising a novel concept or idea; it is not limited to technological advancements (Godin & Lane 2013). (…) Moreover, according to purposive understandings, innovation should be transformative in nature and result in sustainable change” (Nordling, N. 2024).

Es geht heute also darum, mit Innovationen Probleme in der Gesellschaft, zum Wohle (eigene Bemerkung) der Menschen und seiner Umwelt zu lösen. Siehe dazu auch Worin unterscheiden sich Industry 5.0 und Society 5.0?

Wir sollten dazu kommen, Technologie – heute ist es die Künstliche Intelligenz – für die Gesellschaft einzusetzen, und nicht vorwiegend zum wirtschaftlichen Vorteil von einigen wenigen Tech-Konzernen, die die sozialen Folgen den Gesellschaften überlassen.

Dabei kommt es zu einer Friktion bei den beiden Geschwindigkeiten: Technik (KI) verändert sich in Sekunden, Gesellschaften – und mit ihnen das gesamte gesellschaftliche System – eher langsam. Wenn wir die Menschen mitnehmen wollen, sollte der Staat – und hier meine ich eher die Europäische Union – den Rahmen setzen, denn die Tech-Giganten werden sich nicht zurückhalten. Siehe dazu auch Open Source AI: Besser für einzelne Personen, Organisationen und demokratische Gesellschaften

Künstliche Intelligenz und Kompetenz

Wenn ein neues Thema aufkommt, geht es dabei oft auch darum, entsprechende Kompetenzen zu entwickeln. Als beispielsweise immer klarer wurde, dass die Digitalisierung alle Bereiche unseres Lebens beeinflussen wird, wurde schnell von Digitalen Kompetenzen gesprochen und geschrieben, die alle und jeder entwickeln sollte/müsste. In dem Beitrag “Digitale Kompetenzen” oder besser “Kompetenzen in digitalen Kontexten”? habe ich erläutert, warum es in diesem Fall besser ist, von Kompetenzen in digitalen Kontexten zu sprechen. Solche Bindestrich-Kompetenzen gibt es in sehr vielen Facetten – nun auch bei dem Thema Künstliche Intelligenz.

Auch hier wird schnell von KI-Kompetenzen gesprochen, ohne zu reflektieren, dass es grundsätzlich Kompetenzen sind, die im Kontext der Künstlichen Intelligenz entwickelt (nicht vermittelt!) werden sollen. In diesem Zusammenhang verweise ich gerne darauf, Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen zu sehen. Diese Perspektive geht auf Erpenbeck und Heyse zurück:

“Die Handlungskompetenztheorie von Erpenbeck und Heyse (Erpenbeck 2012, Erpenbeck & Sauter 2015, Heyse & Erpenbeck 2007) wiederum betont die Bedeutung von selbstorganisiertem und werteorientiertem Handeln in komplexen Situationen, was sich auch auf den Bereich der KI übertragen lässt. Personen mit hoher Handlungskompetenz
sind dann in der Lage, Handlungen zu entwickeln, um erfolgreich handlungsfähig zu sein und zu bleiben” (Ehler et al. 2025).

Siehe dazu auch

Hybridisierung von Kompetenzen: Kompetenzmanagement in Zeiten von Künstlicher Intelligenz

Persönlichkeitseigenschaften, -fähigkeiten und Kompetenzen

Projektmanagement: KI-Unterstützung der ICB 4.0 Kompetenzen

Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk